An einem Frühlingsmorgen ward eine Schwalb geboren zur gleichen Zeit jedoch ein Prinz vom Tode auserkoren ein Prinz mit grossem Herzen nur 14-Jahre alt ein Prinz mit schwachem Körper und feiner Gestalt Sehr traurig waren der König und auch seine Braut so wurde für den Prinzen ein grosses Denkmal erbaut aufgestellt wurde es mitten auf einem schönen Platz damit in Erinnerung bleibe ihr allergrösster Schatz Dem Jungen wurden zwei Saphire als Augen eingesetzt sein Mund wurde ganz herrlich von einem Rubin besetzt sein Körper jedoch wurde von Gold ganz überzogen alle freuten sich, denn ein jeder war ihm gut gewogen Als der heisse Sommer sich so langsam dem Ende neigte und der Herbst sich mit all seinen frohen Farben zeigte machten sich die fröhlichen Schwalben langsam bereit einen Weg zu fliegen unter grossen Gefahren sehr weit Die kleine Schwalbe noch einmal über dem Platz kreiste ehe sie dann endgültig für den Winter verreiste doch plötzlich hielt sie in ihrem tollkühnen Fluge inne hörte sie unter sich eine schwache aber bestimmte Stimme "Schwälbchen, ich bitte Dich noch ein wenig zu bleiben, um mit mir die grosse Armut hier zu vertreiben." "Was soll ich tun? Helfen werde ich Dir gerne, selbst wenn es nun zieht mich in die warme Ferne." Dem Prinzen kullerte eine Träne aus den Augen: "Als erstes sollst Du mich des Augenlichts berauben. Auch mein Mund ist ein wertvoller Edelstein, diese drei Gemme sollen für die Aermsten sein." Nach so langer Zeit wusste der Junge sehr gut wo sich verbarg die schwerste und ärgste Armut die Schwalbe hielt das dem Prinzen gegebene Wort und trug die Edelsteine einer nach dem anderen fort Die Geschenke zauberten ein Lächeln auf das Gesicht doch leider sah dies der versteinerte Junge nicht die Schwalbe erzählt stolz von dem Geschehen und wollte dann endlich in den Süden gehen "Liebe Schwalbe, noch einmal bitte ich Dich, flieg noch einmal aus für mich! Kannst Du mir Deine Flügel leihen und mir meine Dreistigkeit verzeihen?" Die Schwalbe nickte und zwitscherte sodann: "Gibt es denn noch etwas, das ich verschenken kann?" "Mit Gold überzogen wurde mein kleiner Leib, verteil dies, bitte, damit nur noch Eisen übrigbleib." So begann die Schwalbe ohne weiter zu verweilen Streifen für Streifen das Gold an die Armen zu verteilen die Menschen wurden immer ein Stückchen weniger arm und die kalten Tage für sie ein bisschen mehr warm Unmerklich war der freundliche Herbst gewichen und der grimmige Winter hatte sich eingeschlichen ein letztes Mal händigte die Schwalbe einen Fetzen aus und musste sich enkträftet niederlassen vor einem Haus Weitertragen konnten sie die Flügel nicht mehr auch das Atmen fiel ihr reichlich schwer zu spät das kleine Mädchen die Schwalbe fand der Tod hielt sie schon in seiner warmen Hand Der Prinz nun nicht mehr wunderschön verziert ohne Edelsteine, nicht mehr mit Gold beschmiert wusste, es würde nicht mehr lange gehn dann würde er nicht mehr auf dem Sockel stehn Bald schon wurde er in die Schmelze gebracht aus seinem Körper wurde ein Klumpen Eisen gemacht doch ein Arbeiter spürte leise einen Schmerz und formte aus einem kleinen Stück ein Herz Dann riss ein Windstoss das Herz mit sich fort und trug des zu des kleinen Vogels Sterbeort das Herz die Schwalbe nun endlich gefunden haben die beiden sich für immer verbunden Herzlein und Vöglein beide um ihr Leben betrogen wurden von einem Lichtstrahl in den Himmel gezogen für das Wohl der Menschen haben sie alles gegeben nur von kurzer Dauer war der beiden ausgefülltes Leben |